Am 9. Juni steht unsere Energiezukunft auf dem Spiel

Eine Politkolumne von Martin Zopfi-Glarner, Landrat FDP Glarus Süd

Am 9. Juni richtet sich der Blick der Schweiz auf eine wegweisende Entscheidung: die Abstimmung über das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, auch als Stromgesetz beziehungsweise ehemals Mantelerlass bekannt. Dieses Gesetz steht nicht nur für die Zukunft unserer Energieversorgung, sondern auch für die Werte der Freiheit, Eigenverantwortung und Innovation. In einer Zeit, in der die Abhängigkeit von ausländischer Energie und die Notwendigkeit einer nachhaltigen, zuverlässigen Stromversorgung offensichtlich geworden sind, bietet das Stromgesetz eine visionäre Antwort. Die Energieversorgung ist das Rückgrat unserer hohen Lebensqualität und unseres Wohlstands in der Schweiz. Mit dem Blick nach vorne ist klar: Unser zukünftiger Strombedarf wird sich verdoppeln. Hier setzt das Stromgesetz an, indem es eine umfassende Strategie zur Stärkung der inländischen Produktion erneuerbarer Energien, zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und zum Schutz unserer wertvollen Naturlandschaften vorlegt. Dieses Gesetz ist das Ergebnis eines breit abgestützten und hart erarbeiteten Kompromisses, der die Interessen aller Beteiligten würdigt.

Zentral für die Unterstützung dieses Gesetzes ist die Überzeugung, dass die Schweiz ihre Energiezukunft selbst gestalten muss. Die Reduzierung der Abhängigkeit von Energieimporten, die Sicherstellung konkurrenzfähiger Strompreise durch verstärkte inländische Produktion und die Mitsprache der Standortgemeinden sind dabei essenzielle Pfeiler. Hinzu kommt die Technologieoffenheit, die gewährleistet, dass die Schweiz flexibel auf zukünftige Entwicklungen und Innovationen im Energiebereich reagieren kann. Entgegen der Darstellung von Kritikern, die auf Falschinformationen und Angstmacherei setzen, steht das Stromgesetz für eine realistische und wirtschaftlich sinnvolle Energiewende. Über 80 Prozent der geplanten neuen Stromproduktion sollen durch Solaranlagen auf bereits bestehenden Infrastrukturen realisiert werden, was den Eingriff in natürliche Landschaften minimiert und den Schutz der Biodiversität stärkt. Zusätzlich fördert das Gesetz die zuverlässige Stromproduktion in den Wintermonaten, was die Importabhängigkeit verringert und die Versorgungssicherheit erhöht.

Dieses essenzielle Gesetz fördert erneuerbare Energien, sichert die Energieversorgung und minimiert die Abhängigkeit vom Ausland, indem es die inländische Stromproduktion stärkt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Verbraucherschutz. Durch die Verpflichtung, dass erneuerbarer Strom aus Schweizer Produktion einen festen Anteil an der Grundversorgung ausmachen muss, und durch eine risikoarme und getrennte Beschaffungsstrategie der Energieversorger werden Konsumentinnen und Konsumenten vor grossen Preisschwankungen geschützt und die heutigen Preisverzerrungen zwischen Marktkunden und Kunden der Grundversorgung behoben.

Die Abstimmung am 9. Juni ist somit eine Chance für die Schweiz, einen entscheidenden Schritt in Richtung einer sicheren, unabhängigen und nachhaltigen Energiezukunft zu machen. Ein Ja zum Stromgesetz ist ein Bekenntnis zu einer Schweiz, die proaktiv ihre Energieversorgung gestaltet und dabei sowohl Verantwortung für die Umwelt als auch für die wirtschaftliche Prosperität übernimmt. Es ist ein Aufruf, sich für Fortschritt und das Wohl kommender Generationen einzusetzen, und ein starkes Signal für Eigenverantwortung, Freiheit und Innovation – Werte, die im Herzen der liberalen Bewegung stehen.