Das Verhalten unserer Regierungen von Bund und Kanton in den letzten Wochen sorgte auch nicht wirklich für Planungssicherheit: Der Bundesrat nimmt am einen Tag die Kantone in die Pflicht – um kurz darauf eigene scharfe Massnahmen anzukündigen. Oder die Glarner-Skigebiete werden von heute auf morgen geschlossen und dann eine Woche später mit ein paar Stunden Vorlaufszeit für die Sportbahnen wieder geöffnet. Ebenso standen die Aussagen aus unserem Regierungsrat, wonach die Lage im Griff sei, teilweise quer zu Appellen von der "Front", namentlich aus den Altersheimen.
Widersprüchliches Handeln der Behörden ist Gift für unsere Wirtschaft und unser Zusammenleben. Verlässlichkeit schafft Vertrauen. Im Computerunterricht in der Schule lernten wir einmal den Programmierbefehl "if – then", wenn – dann, kennen. Wir brauchen klare Regeln, in welcher Situation ("if") was geschieht ("then"). Notwendig ist ein gemeinsamer Massstab, bei aller Unschärfe, die wissenschaftlich damit verbunden bleibt. Gemeinsame Regeln und Handlungsanweisungen, die bei bestimmten Werten greifen, erlauben danach auch wieder regional situationsgerecht zu handeln.
Der Bundesrat hat bis am 22. Januar 2021 verstärkte Massnahmen angeordnet. Weshalb genau dieses Datum? Unter welchen Voraussetzungen werden die Massnahmen wieder gelockert? Eine Aussage dazu fehlt! Für die betroffenen Branchen ist dies Gift.
Unsere Wirtschaft und wir alle müssen einen Horizont sehen, nach dem wir uns ausrichten können. Dann können wir für die Situation die Verantwortung übernehmen und erhalten mit der Planungssicherheit wieder ein Stück Freiheit zurück. Wir brauchen mehr "if – then"!